„Tokyo Godfathers“ könnte man wohl am besten als modernes japanisches Weihnachtsmärchen beschreiben. Der überaus gelungene Anime überzeugt mit drei wenig heldenhaften Hauptfiguren und einer spannenden Story.
Im Nobelbezirk Shinjuku in Tokio leben die drei Helden der Geschichte. Doch sie sind alles andere als wohlhabend, im Gegenteil, man kann sie getrost als „Randfiguren“ der Gesellschaft bezeichnen. Der Alkoholiker Gin, die ehemalige Drag-Queen und jetzt Transgender-Frau Hana und die junge Ausreißerin Miyuki leben auf der Straße und ernähren sich vom Müll der Reichen. An Heiligabend finden sie plötzlich ein ausgesetztes Baby mit einem beigelegten Zettel: Der Finder möge sich gut um das kleine Mädchen kümmern. Sie nennen es „Kiyoko“, was übersetzt „reines Kind“ bedeutet“ und legen nun alles daran, die Eltern des Sprösslings aufzuspüren. Trotz zahlreicher Streitereien der ungleichen Truppe finden die drei Helden immer wieder zueinander – und sehen sich bald mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert…Werden sie die Eltern ihres „Patenkindes“ finden? So viel sei verraten: Es gibt ein – wenn auch ungewöhnliches – Happy End…
Die detaillierte und realistische Zeichnung der Charaktere machen den Streifen von der ersten bis zur letzten Sekunde spannend. Interessant sind auch die vielen kleinen Nebenplots mit allerlei unerwarteten Wendungen. Das ausgesetzte Kind, das an Heiligabend geboren wurde und das Schicksal aller Beteiligten nachhaltig ändert, könnte man dabei durchaus als moderne Anlehung an die biblische Jesus-Geschichte verstehen. Dass der Streifen im typischen Anime-Stil gehalten ist (riesige Schweißperlen, übertriebene Mimik usw.), tut dem Vergnügen beim Kucken keinen Abbruch. Auch nicht eingefleischte Anime-Fans dürften hier also durchaus auf ihre Kosten kommen.
Tokyo Godfathers: Unser Fazit
Wer mal was anderes sehen möchte als die üblichen kitschigen Weihnachtsmärchen aus Hollywood, dabei aber trotzdem ein bisschen Zauber und Magie sucht, dem sei „Tokyo Godfathers“ ans Herz gelegt. Mit hervorragender Animation und drei überaus sympathischen Antihelden lässt dieser Film so einige Blockbuster alt aussehen. Freigegeben ab 12 Jahre, aufgrund der komplexen Handlung und Figuren aber eher für etwas ältere Kinder geeignet!
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